Rot

RED

Menstruation, Regel, Erdbeerwoche, der rote Baron zu Besuch, die Tage, mein Zeug, Menses, auf der roten Welle surfen, Los Wochos, Besuch von der roten Zora. Und du so? Surfst du selber auf der Welle? Bist du stille/r Beobachter/in? Für dich ein Tabuthema? Pssst, hast du mal einen Tampon für mich? Oder findest du das eklig? Vielleicht ist dir das Thema total egal? Wärmflasche? ‘ne Packung Ibus? ‘Ne Tüte Chips? Oder doch lieber Schokolade? Weinend im Bett krümmen? Oder doch lieber Yoga zur Unterleibsentspannung? Tampons? Binden? Selbstgenäht oder mit Duft wie in der Werbung? Menstruationstasse oder doch lieber Free-Bleeding? Dunkelrot, hellrot, erdbeerrot, braun, aber auf keinen Fall blau. So individuell, so verbindend, so schmerzhaft und so mystisch. So viele Fragen und so viele Meinungen und vor allem so ein Tabu.

Für mein Buchprojekt habe ich mich während meiner Menstruation eine Woche lang fotografisch-dokumentarisch begleitet. Die Bilder liefern intime Eindrücke über Situationen, die man sonst selten teilt. Parallel habe ich Kommentare und Gedanken zu „Menstruation“ von verschiedenen Menschen gesammelt. Name, Alter und Geschlecht wurden bewusst weggelassen. Die Aussagen sollen einen gesellschaftlichen Querschnitt zu dem Thema präsentieren und sind mit Wachsmaler geschrieben. Sie sollen durch die handschriftliche Umsetzung die Subjektivität unterstreichen. Fakten sind in Anlehnung an eine Schreibmaschinenschrift geschrieben, um hier die Objektivität hervorzuheben. Von außen ist das Buch sehr schlicht gehalten. Das Cover versteckt den Inhalt, so wie auch die Periode gesellschaftlich versteckt wird.