Unruhig bleiben

Elisabeth Agricola

ZAPPELN, KLOPFEN,
ZITTERN,
BEBEN,
HÄMMERN,
WIPPEN,
KLAPPERN,
ZUCKEN,
FLATTERN,
POCHEN,
HETZEN,
HECHELN,
FLIMMERN,
RENNEN,

UNRUHIG BLEIBEN.

UNRUHIG BLEIBEN ist ein Appell an das Wesen des Menschen, eine Adresse an seinen Schaffensdrang, an den innersten Trieb, sich zu beschäftigen und zu kreieren, einen Einfluss auf die eigene Umwelt zu haben. Die Grundannahme dieses immanenten Wesens setzt als Bedingung eine enorme innere Unruhe voraus, die das Subjekt beben lässt wie einen Pfeil auf der zum Zerreißen gespannten Sehne eines Bogens, nur Sekundenbruchteile vom Abschuss entfernt, bereit, jeden Moment loszupreschen und Berge zu versetzen. Der Schlüsselmoment: Lähmende Panik wird zum irreversiblen, verbissenen Willen, etwas zu bewegen.